„Behindert ist derjenige, bei dem eine körperliche und/oder seelische Erkrankung, ein angeborenes Leiden oder eine äußere (z.B. Schädelhirntrauma) oder innere Schädigung (z.B. Schlaganfall) vorliegt, welche Schäden nach sich zieht, die wiederum Fähigkeitsstörungen und soziale Beeinträchtigungen auslösen bzw. mit bedingen.“ (WHO, 1997)
Seit dem 18.08.1939 mussten alle Geburten psychisch behinderter Kinder registriert werden. Es sollte anschließend ein Bericht innerhalb der ersten 3 Jahre angefertigt werden, welcher über das Leben des geistig behinderten entschied.
Es wurde keine medizinische Untersuchung durchgeführt, vielmehr wurde allein auf Basis von Kriterien-Bögen beurteilt. Kinder, welche ein „Minus“ eingetragen bekamen, wurden zunächst einige Wochen verwahrt, bis sie anschließend getötet wurden.
Ab 1941 wurde das Alter auf bis zu 16-Jährigen erweitert. Außerdem wurden als „Krank“ auch Kinder einer anderen „Rasse“ eingestuft. Insgesamt starben bis zu 8000 Kinder.
Krankheiten bzw. Behinderungen welche zum Tod führten waren:
Die Aktion „T4“ hatte das Ziel „unwertes Leben“ zu vernichten. Dazu zählten:
⇒ Erstes dokumentiertes Opfer: Theodor K. mit 36 Jahren
Eine Erklärung ist eine Verschiebung der Zielsetzung der Ärzte. Ursprünglich sollten Ärzte für das (1) Wohl des Kranken sorgen. Diese Zielsetzung wurde verschoben auf das (2) öffentliche Wohl. Ziel sollte es sein die „Volksgesundheit“ zu fördern.
Es kann davon ausgegangen werden, dass die Abwesenheit von Affektivität zu menschenverachtendem Verhalten führen kann.
„Eine Studie der Struktur der Affektivität stellt das derzeit am Dringendsten notwendige Forschungsfeld innerhalb unserer Gesellschaft dar.“ (Rolando Toro)
Eine pathologisch auffällige Affektivitätsminderung führt zu:
Der Name „Down-Syndrom“ stammt von dem englischen Arzt John Langdon Down, der 1866 als Erster charakteristische Merkmale für diese Behinderung sammelte.
Das Down-Syndrom wird auch Trisomie 21 bezeichnet, da das Chromosom 21 drei Mal vorkommt.
Da Down-Syndrom eine genetische Ursache hat bzw. auf einem genetischen Fehler basiert, steigt die Wahrscheinlichkeit für Trisomie 21 mit dem Alter der Mutter bei der Schwangerschaft. Je älter die Mutter, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen genetischen Fehler und somit auch für Trisomie 21.
⇒ Häufigste Chromosomenstörung, die zu Behinderung führt
Entwicklung | Down-Syndrom | Normal |
---|---|---|
Lächeln | 3 Monate | 1,5 Monate |
Frei sitzen | 11 Monate | 6 Monate |
Krabbeln | 15 Monate | 9 Monate |
Stehen | 20 Monate | 11 Monate |
Laufen | 26 Monate | 14 Monate |
Erstes Wort | 23 Monate | 12 Monate |
Blasenkontrolle | 3¼ Jahre | 22 Monate |
Anziehen | 7¼ Jahre | 4 Jahre |
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