⇒ (1) Familiäre Faktoren und (2) Persönlichkeit stehen in Interaktion mit klinischer Symptomatik
Wach
REM
Einschlafstadium
Normaler Schlaf
Tiefschlaf
Die Schlafprofile ändern sich mit dem Alter:
(1) Tiefschlaf-Phasen und (2) REM-Schlaf-Phasen nehmen mit dem Alter ab.
Schlaf-Wach-Wechsel verändert sich (Neugeboren: Ständiger Wechsel, Erwachsen: Schlafphase/Wachphase an einem Tag)
Kortikale Regeneration (Erholung)
Konsolidierung von Langzeitgedächtnisinhalten
Informationsverarbeitung durch Traumaktivität
Protektive Wirkung gegen psychische Störungen
Die Gesamtbalance von Schlaf-/Wachphasen wird während des Nachtschlafes mit folgenden Maßen erhoben:
Schlaflatenz → Zeitdauer bis zum einschlafen
Intermittierendes Wachsein → Summe der Wachzeiten nach Einschlafen
Schlafeffizienz → Prozentualer Anteil: Schlafintentionszeit pro Gesamtschlafzeit
Schlafarchitektur → Anteil/Verteilung der Schlafstadien, z.B. Prozentualer Anteil: REM-Schlaf zu Non-REM-Schlaf
⇒ Wichtiges Kriterium für eine Schlafstörung sind neben den 4 Genannten auch immer das Leiden der Person unter den Schlafproblemen!
Primäre Schlafstörungen sind endogene (1) Störungen der schlaf-wach-generierenden Mechanismen oder (2) Störung der zeitlich steuernden Mechanismen, welche sich durch konditionierende Faktoren chronifizieren.
Eine Dyssomnie bezeichnet eine Beeinträchtigung der Dauer, Qualität und der zeitlichen Abfolge des Schlafes.
Die Primäre Insomnie zeichnet sich allgemein durch eine (1) Einschlafstörung und (2) Durchschlafstörung aus.
Ein- und Durchschlafschwierigkeiten / Nicht-erholsamer Schlaf, mind. 8 Monate
Nicht bei Narkolepsie, nicht Atmungsgebunden, keine Störung des zirkadianen Rhythmus, keine Parasomnie
Verursacht Leiden/Beeinträchtigung
Keine andere Störung → z.B. Depression, Angststörung, etc.
Keine Substanzwirkung oder medizinischer Krankheitsfaktor
Die Primäre Hypersomnie äußert sich in eine (1) erhöhten Schlafbedürfnis, bzw. einer (2) erhöhten Schläfrigkeit.
Übermäßige Schläfrigkeit seit mind. 1 Monat → Führt zu: Verlängerte Schlafepisoden / Tägliche Schlafepisoden
Nicht bei Narkolepsie, keine andere Schlafstörung, nicht Atmungsgebunden, keine Störung des zirkadianen Rhythmus, keine unzureichende Schlafdauer
Verursacht Leiden/Beeinträchtigung
Keine andere Störung
Keine Substanzwirkung oder medizinischer Krankheitsfaktor
Narkolepsie äußert sich in Form von Schlafattacken, welche 10-20 Minuten dauern können und (unbehandelt) 2-6 Mal am Tag auftreten.
⇒ Berufsuntauglichkeit für viele Tätigkeiten! (z.B. LKW-, Bus-, Zugfahrer, etc.)
Unwiderstehbare Attacke von erholsamen Schlaf, mind. 3 Monate
Mindestens ein Merkmal von: (1) Kataplexie (Verlust von Muskeltonus), (2) Einstreuung von REM im Übergang Schlaf/Wach
Keine Substanzwirkung oder medizinischer Krankheitsfaktor
Familiäre Häufung
Bei Kindern oft ohne Schnarchen → Aufgeregtes Aufwachen
Ungewöhnliche Schlafpositionen → z.B. Schlafen auf Händen, Knien, etc.
Obstruktives Schlaf-Apnose-Syndrom → Lautes Schnarchen, Nach Luft japsen, Atempausen von 20-90 Sekunden
Zentrales Schlaf-Apnose-Syndrom → Zeitweiliger Atemstillstand mit wiederholtem Aufwachen, leises Schnarchen
Zentrales Hypnoventilations-Syndrom → Niedrige Sauerstoffsättigung des Blutes, bei sehr übergewichtigen Personen
Typus mit verzögerter Schlafphase → Betrifft eher Jüngere (7%), Spätes Einschlafen / Spätes erschwertes Aufstehen, Verbunden mit Tagesschläfrigkeit
Jet-Lag-Typus → Diskrepanz: Gewünschtes/Erforderliches Schlaf-Wach-Zeiten(z.B. Zeitzonenwechsel)
Schichtarbeits-Typus → 60% der Nachtschichtarbeiter, Erschwert Ein-/Durchschlaf, Schläfrigkeit
Unspezifischer Typus → Vorverlagerte Schlafphase, Nicht-24-stündiger Schlaf-Wach-Rhythmus, Irregulärer Schlaf-Wach-Rhythmus
Anhaltendes/Wiederkehrendes Muster von Schlafunterbrechung führt zu übermäßiger Schläfrigkeit/Insomnie
Verursacht Leiden/Beeinträchtigung
Keine andere Störung
Keine Substanzwirkung oder medizinischer Krankheitsfaktor
Parasomnien bezeichnen ein abnormes Erleben und Verhalten im Schlaf.
Wiederholtes Erwachen aus Schlaf mit detaillierter Erinnerung an ausgedehnte/furchterregender Träume → Bedrohung des Überlebens/Sicherheit/Selbstwert
Nach Erwachen schnell orientiert und wach → Keine Verwirrung/Desorientierung
Verursacht Leiden/Beeinträchtigung
Keine andere Störung
Pavor nocturnus bezeichnet regelmäßiges Aufschrecken im Schlaf.
Unter 1% bei Erwachsenen
1-6% bei Kindern
Familiäre Häufung
Reifeverzögerung des ZNS
Psychosoziale Belastung
Wiederholte Episoden plötzliche Hochschreckens → Verbunden mit panischem Schrei
Starke Angst, Anzeichen vegetativen Arousals, schnelles Atmen, Schwitzen
Keine Reaktion auf Beruhigung
Keine detaillierte Traumerinnerung
Verursacht Leiden/Beeinträchtigung
Keine Substanzwirkung oder medizinischer Krankheitsfaktor
Wiederholtes Aufstehen aus dem Bett und Umhergehen im Schlaf
Ausdrucksloses starres Gesicht , Keine Reaktion auf Berührung, Hohe Weckschwelle
Amnesie nach dem Aufwachen
Keine Beeinträchtigung geistiger Funktionen / des Verhaltens nach dem Aufwachen
Verursacht Leiden/Beeinträchtigung
Keine Substanzwirkung oder medizinischer Krankheitsfaktor
Andere psychische Störungen, die Schlagprobleme auslösen können sind:
Depression
Manisch-depressive Störung
Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörung
Posttraumatische Belastungsstörung
Enuresis
Enkopresis
Essstörungen
Ein- oder Durchschlafschwiergkeiten / Nicht-Erholsamer Schlaf, mind. 1 Monate
In Zusammenhang mit einer anderen Störung auf Achse I/II,
Keine andere Schlafstörung
Verursacht Leiden/Beeinträchtigung
Keine Substanzwirkung oder medizinischer Krankheitsfaktor
Übermäßige Schläfrigkeit, mind. 1 Monat
In Zusammenhang mit einer anderen Störung auf Achse I/II,
Keine andere Schlafstörung
Verursacht Leiden/Beeinträchtigung
Keine Substanzwirkung oder medizinischer Krankheitsfaktor
Insomnie-Typus → Ein-/Durchschlafbeschwerden
Hypersomnie-Typus → Verlängerter Nachtschlaf/Tagesschläfrigkeit
Parasomnie-Typus → Abweichendes Verhalten im Schlaf
Mischtyp
Degenerative neurologische Erkrankung → z.B. Morbus Parkinson, Alzheimer Demenz
Virale und bakterielle Infektion → Virale Enzephalitis
Husten, Bronchitis
Rheumatische Erkrankungen (damit verbundene Schmerzen)
Kreislauferkrankungen → z.B. Bluthochdruck
Übergewicht
Beeinträchtigung des Schlafes mit klinischer Relevanz
Hinweise, dass Schlafstörung Folge eines medizinischen Krankheitsfaktors ist
Nicht ausschließlich im Verlauf eines Delirs („Verwirrtheitszustand“)
Keine Atmungsgebundene Schlafstörung oder Narkolepsie
Keine andere psychische Störung
Verursacht Leiden/Beeinträchtigung
Die (1) Intoxiation mit und der (2) Entzug von folgenden Substanzen rufen Schlafstörungen hervor:
Sedierender Effekt (3-4 Stunden)
Anschließend gesteigerte Wachheit
Ruheloser Schlaf
Ein- und Durchschlafbeschwerden
Verminderter Tiefschlaf
Lebhafte (oft) angstbesetzte Träume
Insomnie bei Einnahme
Hypersomnie bei Entzug
Insomnie bei Einnahme
Hypersomnie bei Entzug
Beeinträchtigung des Schlafes mit klinischer Relevanz
Hinweise, dass Schlafstörung Folge einer Intoxikation bzw. eines Entzugs ist
Nicht ausschließlich im Verlauf eines Delirs („Verwirrtheitszustand“)
Keine andere Schlafstörung
Verursacht Leiden/Beeinträchtigung