Lern- und Verhaltensbeeinträchtigungen sind:
„Negative Normabweichung in der (1) Leistungsentwicklung und/oder des (2) Erlebens und Verhaltens. Sie belasten den pädagogischen Alltag und erfordern psychologische und/oder sonderpädagogische Intervention.“
Verhaltensstörungen sind:
„normabweichende Verhaltens- und Erlebensweisen des Kindes, die sich in gestörten Beziehungen des Kindes und des Jugendlichen zu anderen und sich selbst entäußern.“
Dies kann folgende Symptombereiche Treffen:
Es kann außerdem zeitlich unterschiedlich auftreten:
Ein Beispiel für eine kriteriumsbezogene Norm ist eine Studie zum Betnässen (Enuresis). Dort wurde ein Kriterium festgelegt, auf dessen Basis festgelegt wurde, ab wann ein Kind nicht mehr Bettnässen sollte.
Als Kriterium wurde 95% genommen. Sobald also 95% der Kinder nicht mehr Bettnässen wird dieses Alter als normales Alter festgelegt, in dem Kinder nicht mehr Bettnässen sollten. Das Alter änderte sich im Lauf der Zeit:
⇒ Kriterium für „Normal“ bleibt konstant
Ziel der Norm | Formell | Informell |
---|---|---|
Realnorm | StVo | Geschlechtsstereotyp |
Idealnorm | WHO Definition Gesundheit | Menschenbild |
Es können unterschiedliche Schweregrade einer Normabweichung definiert werden, mit absteigendem Schweregrad von Lern- und Verhaltensbeeinträchtigungen:
„Bezieht sich auf einen klinisch erkennbaren Komplex von Symptomen/Normabweichungen, die mit Belastung und Beeinträchtigung von Funktionen verbunden sind und die sich über einen längeren Zeitraum herausgebildet und chronifiziert haben“
Bei Essstörungen kann grob unterschieden werden zwischen:
Die Kriterien für Anorexie oder Bulimie werden erfüllt von:
⇒ Auffälligkeiten meist deutlich vor 15. Lebensjahr
Neben den Fällen, welche die Essstörung tatsächlich diagnostiziert bekommen, gibt es jedoch viele, welche nur einen Teil der Kriterien erfüllen, z.B. „große Angst vor Zunahme“ oder „zu dünn“ (bzw. zu niedriger BMI).
Die Genesung dauert meist relativ lange (6-7 Jahre), sofern sie denn eintritt. Ca. 10% der Anorexia Nervosa Patienten verstirbt.
⇒ 10-Fach erhöhte Mortalität, Erhöhte Suizidrate
„Eine biologisch verursachte Beeinträchtigung von Funktionen, die von minimalen zerebralen Dysfunktionen verursacht werden und eine permanente Zeitcharakteristik trägt.“
Legasthenie oder Lese-Rechtschreib-Schwäche hat folgende Auffälligkeiten:
„Behindert ist derjenige, bei dem eine körperliche und/oder seelische Erkrankung, ein angeborenes Leiden oder eine äußere oder innere Schädigung vorliegt, welche Schäden nach sich zieht, die wiederum Fähigkeitsstörungen und soziale Beeinträchtigungen auslösen bzw. mit bedingen.“ (WHO, 1997)
Im sozialrechtlichen Verständnis (Sozialgesetzbuch IX, 2001) ist eine Behinderung:
„Menschen sind behindert, wenn körperliche Funktionen, geistige Fähigkeiten oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist.“
⇒ Gesamt: 3,99% behinderte Kinder in Schulen
Kinder mit Down-Syndrom (Trisomie 21) haben folgende körperlichen Probleme: