Der Gegenstand der Medienpsychologie ist eine empirische und experimentelle Analyse von:
Während Instruktionspsychologie maßgeblich von der Kognitiionspsychologie beherrscht wird, fließen zur Medienpsychologie mehrere Disziplinen ein. Dazu gehören:
Instruktionspsychologie und Medienpsychologie gließen beide in die Pädagogische Psychologie ein.
Mit Hilfe eines Mediums kann eine (1) indirekte Kommunikation zwischen Menschen realisiert werden. Dazu gehören jedoch auch (2) technische Voraussetzungen.
⇒ Indirekte Kommunikation meint jegliche Kommunikation, welche nicht in direktem Kontakt stattfinet (z.B. mündlich)
Der Begriff Multimedia bezeichnet eine Integration mehrer Medientypen. Also die Integration von (1) Text, (2) Ton und (3) Bild in einem Medium. Dabei wird zwischen 3 Kategorien unterschieden:
Eine wichtige Frage dabei ist, wie sich kann die empfangende Person auf das Medium einstellen kann.
Ein Medium kann (1) kostenfrei oder (2) kostenpflichtig sein und (1) mit Authentifizierung oder (2) ohne Authentifizierung veröffentlicht werden.
Außerdem ist es möglich ein Medium (1) gemeinfrei zu veröffentlicht oder (2) urheberrechtlich zu schützen.
Die Creative Commons ist eine gemeinnützige Organisation (seit 2001), welche Lizenzverträge veröffentlicht. Diese Website (uni.carlo-michaelis.de) steht z.B. unter der Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 Unported (CC BY-NC-SA 3.0) Lizenz.
Wird etwas aus diesem Wiki kopiert (was für unkommerzielle Zwecke jederzeit erlaubt ist), dann darf diese Kopie auch beliebig verändert und veröffentlicht werden. Die kopierten Informationen dürfen jedoch ausschließlich unter der aktuellen Lizenz wieder veröffentlicht werden, außerdem ist eine Namenskennung nötig. Zusammengefasst:
Aspekte und methodische Zugänge zur medienpsychologischen Forschung ergeben sich in vielen Bereichen:
Folgende Inhalte können durch die drei methodischen Zugänge untersucht werden.
Es gibt unterschiedliche Studien, welche jährlich durchgeführt werden:
⇒ Herausgeber: Medienpsychologischer Forschungsverbund Südwest (MPFS)
Die JIM Studie ist eine Langzeitstudie, die seit 1998 durchgeführt wird. Während das Konzept fortbesteht, wird die Studie inhaltlich regelmäßig auf die neue Medienwelt angepasst.
Die JIM 2011 fragte über (1) Gerätebesitz, (2) Medien- und Freizeitaktivitäten, (3) subjektive Wichtigkeit der Medien, (4) Computerspiele und (5) Internet. Bezüglich den ca. 7 Millionen Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren wurde eine repräsentative Stichprobe mit 1205 Jugendlichen durchgeführt.
Der Schwerpunkt lag auf (1) Fernsehen, zusätzlich wurde jedoch auch abgefragt:
Die Alltagsrelevanz (mind. mehrmals pro Woche) von Medien im Jahr 2011 ergab folgende Prioritäten:
Auch Differentialpsychologisch können Ergebnisse der JIM Studie von 2011 herangezogen werden. Dabei wird z.B. verglichen zwischen:
In einer Studie wurden die Motive zum Fernsehen von Erwachsenen untersuch. Dabei wurde entgegen der Annahme festgestellt, dass Unzufriedene ebensoviel fern sehen, wie Zufriedene und dass Unzufrieden auch gleich viele Unterhaltungssendungen sehen, wie Zufriedene.
Es wurde jedoch festgestellt, dass unzufriedene Person häufiger Serien schauen, die sie auf sich selbst beziehen können (z.B. „Lindenstraße“). Außerdem konnte eine eskapistische Mediennutzung bestätigt werden. Unzufriedene Personen identifizieren sich stärker mit glücklichen Personen aus Fernsehserien.
Allgemein bezeichnet eine eskapistische Mediennutung eine (1) Flucht aus der eigenen Lebenssituation und ein (2) Ausweichen einer aktiven Lebensgestaltung durch das Fernsehen.
In einer Studie wurde die gegenseitigen Auswirkungen von familiären Lebensbedingungen und der Bedeutung von Medien untersucht.
In einer Studie wurden Probanden entweder Horrorfilme oder Erotikfilme in zufälliger Reihenfolge gezeigt. Dabei wurde die Herzfrequenz, der Blutdruck und der Blutfluss gemessen.
Während Herzfrequenz und Blutdruck über alle Filmausschnitte weitestgehend konstant blieb, änderte sich vor allem der zerebrale Blutfluss abhängig von den gerade gezeigten Szenen.
Es gab eine Kovariation zwischen Emotionsempfindungen und zerebralem Blutfluss bestimmter Ausschnitte des Horrorfilms.
⇒ Die Handlungsdynamik der Filme spiegelte sich in Form des zerebralen Blutflusses wieder
In einer Studie sollte eine Zeitung betrachtet werden. Dabei wurde die Augenbewegung mittels Eye-Tracking erfasst. Dabei wurden drei Varianten angewendet:
In der Studie wurde davon ausgegangen, dass für jegliche Medienselektion zunächst Aufmerksamkeit von hoher Bedeutung ist.
⇒ Von Bedeutung ist vor allem die Form (Design/Layout) des Mediums, weniger die Art des Mediums an sich
Dieser Studie liegt die Abstumpfungshypothese zu Grunde. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Konsum von vielen gewalthaltigen Medien eine Abstumpfung gegenüber der Gewalt bewirkt.
Als Indikatoren wurden Hautwiderstand und Pulsfrequenz gemessen.
⇒ Physiologische Aktivität zeigt Gewöhnung (Senkung der Schwelle gewaltabhängiger Parameter)
In einer Studie wurde die familiäre Fernsehnutzung untersucht.
Dabei wurde bezüglich den Eltern festgestellt:
In einer Studie wurden die Beziehung zwischen dem Fernsehkonsum und der Entwicklung von Sprach- und Lesekompetenz untersucht. Dabei wurden Kinder im Grundschulalter in Abhängigkeit von der Intelligenz erfasst.
Das ein negativer Effekt zwischen hohem Fernsehkonsum und Sprach- und Lesefähigkeiten besteht, ist bereits erwiesen. In dieser Studie sollte zusätzlich die Intelligenz als Einflussfaktor berücksichtigt werden und es sollte untersucht werden, ob evtl. eine Interaktion zwischen höhe des Fernsekonsums und Intelligenz besteht.
Die Verdrängungshypothese nimmt an, dass ein erhöhter Fernsehkonsum zu einer Verdrängung der außerschulischen Leseaktivität führt und somit die Lesefähigkeit insgesamt abnimmt.
⇒ Allgemein: Fernsehen verdrängt Nutzung anderer Medien
Die Konzentrationsabbau-Hypothese geht davon aus, dass durch die schnelle Abfolge von Informationen und den schnellen Bildwechseln die Konzentrationsfähigkeit abnimmt. Langfristig könnte sich somit eine schlechtere Leseleistung zeigen.
Die Hypothese zur Abwertung des Lesens nimmt an, dass sich durch einen erhöhten Fernsehkonsum eine negative Einstellung gegenüber dem Lesen bildet. In der Folge kann es auch hier zu einer verminderte Leseleistung kommen.
Bisherige Befunde zeigen ein heterogenes Bild. Studien widersprechen sich oft in ihren Aussagen, einige zeigen einen negativen Einfluss, während andere z.B. von anderen vermittelnden Variablen ausgehen (z.B. soziodemografischer Kohorteneffekt).
2 Alterskohorten wurden zu 3 Messzeitpunkten erfasst. Die Eltern protokollierten dabei den Tagesablauf der Kinder (und damit auch die Fernsehdauer).
Die Kinder wurden daraufhin in drei Gruppen eingeteilt:
Außerdem wurden die Kinder nach Intelligenz ebenfalls in drei Gruppen eingeteilt (niedrig, mittel, hoch).
Es ergaben sich in allen Gruppen negative Zusammenhänge zwischen -.31 und -.05, die jedoch alle relativ gering ausfielen. Die negativen Zusammenhänge hielten sich auch nach der Kontrolle der Intelligenz.
⇒ Negative Zusammenhänge, relativ unabhängig von Intelligenz
Allgemein ergab sich ein positiver Zusammenhang zwischen Intelligenz und Sprach-/Lesekompetenz, außerdem ein negativer Zusammenhang zwischen Intelligenz und Fernsehkonsum.
⇒ Fernsehe hat einen mehr oder weniger starken negativen Einfluss, auch unabhängig vom IQ
Durch eine zu häufige Anzahl an Werbewiederholungen setzt ein Wearout-Effekt ein. Nachdem die Werbewirkung mit zunehmender Präsentationsanzahl zunächst zunimmt, tritt ab einem bestimmten Punkt eine Sättigung auf. Nach dieser Sättigung kommt es sogar wieder zu einer Abnahme der Werbewirkung. Diese Abnahme wird als Wearout-Effekt („Abnutzungs-Effekt“) bezeichnet.
Untersucht wurde in der Studie der Effekt von Gewalt im Kontext von Werbung. Die Hypothese lauteten:
Im Ergebnis zeigte sich:
In einer Studie wurde untersucht, ob die Werbewirkung auch ohne Erinnerungseffekt funktionieren kann (Mere Exposure-Effekt). Dazu wurde ein Werbeelement innerhalb eines Films eingebaut. Diese subtile Werbung wird meist nur unbewusst wahrgenommen und kann meist nicht erinnert werden. Dabei kann das Werbeelement sowohl (1) auditiv, als auch (2) visuell oder in Kombination präsentiert werden.
Der Effekt konnte in der Studie nachgewiesen werden, allerdings an 2 Bedingungen geknüpft:
Ein Beispiel einer Optimierung ist der Schweizer Teletext, welcher variiert und bei dem gleichzeitig Bewertungen von Betrachtern erhoben wurden.
Variiert wurden viele verschiedene Elemente wie z.B. Hintergrundfarbe, Werbeeinblendungen, Überschriften, etc. Die Bewertungen wurden bezüglich Übersichtlichkeit, Farbgebung, Gestaltung und Lesbarkeit im Vergleich mit der alten Version ausgewertet. Nach dieser Evaluation konnten alle variierten Medienmerkmale optimiert werden.
Ein Lebensstil sind „konsistente Verhaltensweisen über verschiedene Situationskontexte hinweg, denen spezifische Muster von Einstellungen, Werten und Präferenzen zu Grunde liegen, die seit der Kindheit sozialisiert sind.“
Handlungsalternativen können gewonnen werden durch:
⇒ Konsistenz führt zu Kontinuität und somit zur Identität
Medienkompetenz kann zunehmend als ein Teil des Lebensstils betrachtet werden.
In einer Studie wurden Beziehungen zwischen (1) Medienkompetenz, (2) Ernährungsgewohnheiten und (3) Bewegungsgewohnheiten bei Grundschülern der 3. und 4. Klasse untersucht. Die drei Bereiche wurden jeweils per Fragebogen erfasst.
„Als virtuelle Realität wird die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung bezeichnet.“
Ziel der virtuellen Realität ist die Immersion („Eintauchen“), d.h. dass der Eindruck ensteht, die Person befände sich mehr in der virtuellen Realität, als in der wirklichen Realität.
Um eine möglichst gute Immersion zu erreichen müssen entsprechende Hardware (z.B. Head-Mounted-System, CAVE, Stereoprojektoren, Datenhandschuh, Spacemouse, etc.) und Softwarte eingesetzt werden.
Wirkkomponenten sind (nach Grawe):
⇒ Entscheidendes Kriterium: Herstellung einer tragfähigen Beziehung zwischen Klient und Therapeut
Das Generic Model of Psychotherapy gibt an, wie internetbasierte Intervention ermöglicht werden kann.
→ Grafik Siehe Vorlesung
Vorteile und Nachteile der therapeutischen im Internet sind:
Positive Besonderheiten einer Beratung und Therapie im Internet sind:
Geeignet ist eine Onlineberatung für Klienten mit folgenden Eigenschaften:
Eine besondere Zielgruppe stellt der TALIS-Typ dar. Damit sind Personen mit folgenden Eigenschaften gemeint:
Beratungsthemen für eine Online-Therapie können z.B. sein:
Nicht angewendet werden sollte es bei:
⇒ Ausschlusskatalog erforderlich
Therapeutische Methoden der Onlineberatung sind:
Inhaltlich sollten bei der Onlineberatung folgenden Methoden angewendet werden:
Andere Methoden sollten bei der Online-Beratung vermieden werden:
Zusammengefasst ergeben sich folgende Leitlinien:
Als Fazit ergibt sich:
⇒ Als ergänzende Maßnahme, kein eigener Therapieansatz
Onlinespiele (vor allem Onlinerollenspiele) haben ein relativ hohes Missbrauchspotential. Gründe dafür sind: