Angst ist eine emotionaler Ausdruck, der eine Situation subjektiv als Bedrohung bewertet.
Es besteht ein Zusammenhang zwischen Angst (Prüfungsangst) und der Leistung (Schulleistung/Prüfungsleistung). Die durchschnittliche Korrelation liegt bei -.212 (95% der Korrelationen verschiedener Studien liegt zwischen -.36 und -.07).
Es können zwei Angstkomponenten unterschieden werden:
Die Aufgeregtheit entspricht der emotionality-Komponente.
Die Besorgnis entspricht der worry-Komponente und ist hauptsächlich von Kognition geprägt.
Das Yerkes-Dodson-Gesetz besagt, dass die beste Leistung bei mittlerer Aufgeregtheit (siehe 1.) vorliegt. Ist die Aufgeregtheit (Affekt, Physiologisch) zu hoch oder zu niedrig fällt die Leistungsfähigkeit.
Es gibt jedoch zwei Modifikationen:
Wichtig: Das Gesetz gilt nur für Aufgeregtheit, nicht für Besorgtheit.
Besorgnis hat einen linearen negativen Einfluss auf die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses.
Das Performanz-Interferenz-Modell (Aufmerksamkeits-Defizit-Hypothese) geht davon aus, dass besorgnisbezogene Gedanken mit den Gedanken über die eigentliche Aufgabenstellung interferieren. Die Aufmerksamkeit dafür wird von der eigentlichen Prüfungsleistung abgezogen.
→ Das Einlassen und Konzentrieren auf eigentliche Aufgabe wird erschwert.
Hochprüfungsängstliche (HPÄ) achten sehr (1) stark auf bewertungsrelevante Informationen und (2) weniger auf Lösungshinweise in der Aufgabenstellung.
Die Processing-efficiency theory geht davon aus, dass Hochprüfungsängstliche (HPÄ) mehr Zeit investieren (Mehraufwand).
Das Studierfertigkeiten-Defizit-Modell geht davon aus, dass Hochprüfungsängstliche (HPÄ) weniger effektive Studienfertigkeiten besitzen.
Das Modell geht also davon aus, dass die Hochprüfungsängstlichen objektiv weniger Wissen/Können haben und daher eine berechtige Angst vor der Prüfung vorliegt.
Hochprüfungsängstliche sind nach dem Modell eher misserfolgsorientiert und haben oberflächlichere Lerntechniken. Durch vermehrten Zeitaufwand wird versucht dieses Defizit zu kompensieren. Diese Technik kann auch gelingen, ist jedoch weniger effizient.
→ Lerntechnik mit höherer Verarbeitungstiefe verbessert Erfolg.
Hypothese
Hoch- und niedrigängstliche unterscheiden sich bzgl. semantischem Gedächtnis auch in angstfreien Situationen.
Methode
84 Versuchspersonen bekommen emotionale Adjektive gezeigt. Sie sollen diese Adjektive ihrem Erleben einer Prüfungssituation zuordnen und diese anschließend frei reproduzieren.
Ergebnisse
Interpretation
Bedeutung für Pädagogik → Wissen über die eigene Person hat wichtigen Einfluss, nicht nur Reduzierung der Bedrohlichkeit.
Hochprüfungsängstliche haben bereits in der Vorbereitungsphase Angst (bzw. Besorgnis).
Subtypen
Angst kann bei Hochprüfungsängstlichen sowohl positive, als auch negative Konsequenzen haben. Die zwei Subtypen unterscheiden sich also in:
Angst kann im Einzelfall zu deutlich schlechteren Prüfungsergebnissen oder zur Prüfungsvermeidung führen.
Die subjektive Belastung kann sehr stark sein und zu Komorbidität („Begleitproblemen“) führen. Es können (1) psychosomatische Beschwerden oder andere (2) psychische Belastungen und Störungen in Folge hoher Angst eintreten. Z.B.: