Das hierarchisches Klassifikationsmodell von Sinz (1985), nach unten hin ist der Anteil kognitiver Prozesse und Sprache zunehmend erhöht:
Habituation → Gewöhnung der Orientierungsreaktion
Prägung → Frühkindliche Erfahrungsbildung
Klassische Konditionierung → Assoziatives Lernen
Instrumentelle Konditionierung → Versuch-Irrtum-Lernen, Hypothesenbildung
Beobachtungs- und Nachahmungslernen → Modelllernen, mechanisches Auswendiglernen
Einsichtiges Lernen → Begriffslernen, Regellernen, Problemlösen
Die 4 Grundformen des Lernens bilden sich aus den Dimensionen (1) mechanisch/sinnvoll und (2) entdeckend/rezeptiv.
Mechanisch/Rezeptiv → Dargebotene Information, Keine Verknüpfung mit Vorwissen (wortwörtliches Lernen)
Mechanisch/Entdeckend → Entdeckte Informationen, Keine Verknüpfung mit Vorwissen(wortwörtliches Lernen)
Sinnvoll/Rezeptiv → Dargebotene Informationen, Verknüpfung mit Vorwissen (inhaltliches Lernen)
Sinnvoll/Entdeckend → Entdeckte Informationen, Verknüpfung mit Vorwissen (inhaltliches Lernen)
Nach Schunk (2012) gibt es einige wichtige Aspekte des Lernens:
Neuropsychologische Grundlage → Neuronale Organisation, Gehirnentwicklung
Behaviorismus → Konditionierung
Sozial-kognitive Aspekte → Modelllernen, Selbstwirksamkeit
Informationsverarbeitung → Aufmerksamkeit, Gedächtnis
Konstruktivistische Aspekte → Zone proximaler Entwicklung
Lernprozesse → Metakognition
Motivation → Leistungsmotivation, Ziele
Selbstregulation
Die Klassische Konditionierung wurde vor allem durch Pavlov und Watson geprägt. Die Ergebnisse der Konditionierung sind abhängig von:
Eine besondere Bedeutung hat die Konditionierung emotionaler Reaktionen. Klassische Konditionierung kann sowohl beim (1) Aufbau erwünschter Emotionen angewendet werden, vor allem aber auch zum (2) Abbau unerwünschter Emotionen. Dieser Abbau durch klassische Konditionierung wird als systematische Desensibilisierung bezeichnet.
Mit Hilfe der klassischen Konditionierung kann Kindern der Übergang zwischen Schulformen erleichtert werden. Dabei kann z.B. helfen:
Besuch der Schule vor Schuleintritt (Klassenzimmer, Leherer, etc.)
Kennenlernen und Malen des Erlebten in den ersten Tagen
Positive Emotionen im neuen Kontext
Kontiguitätslernen wurde von Guthrie postuliert und bezeichnet das Lernen durch die zeitliche und räumliche Verknüpfung zweier Stimuli. Im Schulkontext ist diese Lernart relativ präsent in Form von z.B. Wandtafeln oder Flashcards (Lernkartei).
Beim Kontiguitätslernen wird die Gewohnheit als erlernte Disposition betrachtet. Es werden Hinweisreizen (Cues) mit Verhalten verknüpft. Findet diese Verbindung in vielen Kontexten statt, dann wird dieses Verhalten zur Gewohnheit.
Um unerwünschte Gewohnheiten zu verändern, müssen nach dem Kontiguitätslernen zunächst die entsprechenden Hinweisreize gefunden werden. Anschließend müssen andere Verhaltensweisen geübt werden. Dafür gibt es drei Methoden:
Schwellenmethode → Schwacher Stimulus wird immer weiter leicht erhöht, Schwelle zum unerwünschten Verhalten wird nicht überschritten
Ermüdung → Immer wieder zum unerwünschten Verhalten auffordern
Methode der inkompatiblen Antwort → In Gegenwart des Hinweisreizes nur andere Reaktionen möglich
Positive Verstärkung → Geben eines angenehmen Reizes (klassische Belohnung)
Negative Verstärkung → Entfernen eines unangenehmen Reizes
Positive Bestrafung → Geben eines unangenehmen Reizes (klassische Bestrafung)
Negative Bestrafung → Entfernen eines angenehmen Reizes
Die Annahme der Zone der proximalen Entwicklung ist, dass ein Kind am Besten dann lernt, wenn eine Aufgabe knapp über dem bisherigen Fertigkeitenniveau liegt.
⇒ Das Kind kann auf bekanntem Wissen aufbauen und den nächsten Schritt schnell bewältigen
Vygotsky hatte die Annahme, dass komplexe kognitive Aktivitäten ihren Ursprung in sozialen Interaktionen haben. Dabei ist von Bedeutung:
Zone proximaler Entwicklung
Guided participation → Angeleitetes Lernen
Scaffolding → Gestütztes Lernen
Unter Scaffolding wird ein Lernen verstanden, bei dem der Lehrende zunächst eine Orientierung, eine Art „Gerüst“ bietet. Dazu gehören 6 Elemente (nach Bruner):
Interesse wecken
Lösung demonstrieren
Aufgabe vereinfachen → Teilschritte
Kind fokussieren/ermutigen
Positives Feedback
Frustration kontrollieren
Bloom beschreibt in seiner Lernzielhierarchie eine 6-stufige Hierarchie von Fähigkeiten, welche vom Einfachen zum Komplexen gelernt werden sollten. Dabei sind folgende 6 Prozesse zentral:
Kenntnisse → Deskription
Verständnis → Reorganisation
Anwendung → Problemlösen durch Wissen
Analyse → Kritisches Denken
Synthese → Originelles Denken
Evaluation → Beurteilung auf Metaebene
Synthetische Lese-Lehr-Methode (Explizit)
Ganzwort Lese-Lehr-Methode (Explizit)
Analytisch-synthetische Lese-Lehr-Methode (Explizit)
Implizite Lese-Lehr-Methode (Implizit)
Nachteil → Kaum Buchstabenkenntnis, ratendes Lesen, ungünstig für Legastheniker
Vorteil → Motivierend durch Sinn
Ganze Worte eingeführt und vorgelesen
Kombiniert mit Bildern
Kurze Analyseworte → Zum Lernen der Buchstaben
Kurze Konstruktionsworte → Kombination des Gelernten
Verbindung aus Bottom-Up und Top-Down
Lesen wird implizit über Schreiben gelernt
Schreiben soll über hören der Buchstaben gelernt werden
Ab 1. Schultag
Nutzung von Graphem-Phonem-Tabellen (Tabelle für Laute und Bedeutungseinheiten)