„Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie umfasst Therapieformen, die aktuell wirksame neurotische Konflikte behandeln, dabei aber durch Begrenzungen des Behandlungsziels, durch ein (1) konfliktzentriertes Vorgehen und durch (2) Einschränkungen regressiver Tendenzen (d.h. die Wiederholung kindlicher Einstellungen gegenüber dem Therapeuten wird nicht forciert) eine Konzentration des Therapeutischen Prozesses anstreben.“
Behandlung der aktuell wirksamen neurotischen Konflikte mit begrenztem Behandlungsziel durch konfliktzentriertes Vorgehe und Einschränkung regressiver Tendenzen (Fokussierung).
Neurotisches Elend in normales Unglück verändern (Freud)
Einsicht in Entstehung/Funktion des Symptoms (kausale Suche, Analyse)
Einsicht in Psychodynamik des interpersonalen Konflikts
triangle of insight → (1) Therapeutische Beziehung, (2) Soziales Umfeld, (3) Allgemeines Umfeld
Die Aufmerksamkeit richtet sich auf:
Spezifisch auslösende Situationen für die Symptomatik
Pathogene soziale Feld → Konstellation auslösender personeller Konflikte/Situationen
Therapeutische Beziehung
Sozialbeziehungen des Patienten
Kreuzung der vertikalen Achse der Lebensgeschichte mit der horizontalen Achse, der aktuellen Situation.
⇒ Latent neurotische Konflikte werden aktuell wirksam
160-240 Stunden, 2-3 Jahre
Häufigkeit: 2-3 mal/Woche
Position: Liegend
Ziel: Behandlung des neurotischen Konfliktes mit Hilfe der Übertragungsanalyse, sowie Widerstandsanalyse, Unterstützung regressiver Prozesse
Indikation: Neurotische Störungen und Persönlichkeitsstörungen mit hinreichender Motivation
50-80 Stunden, 1-2 Jahren
Häufigkeit: 1 mal/Woche
Position: Sitzend
Ziel: Konzentration des therapeutischen Prozesses durch Begrenzung des Behandlungszieles, vorwiegend konfliktzentriertes Vorgehen. Einschränkung regressiver Prozesse.
Indikation: Neurotische Störungen, Anpassungsstörungen und psychosomatische Störungen
Wie Tiefenpsychologische Verfahren, Häufigkeit ist jedoch flexibler.
Interdependenz innerer/äußerer Realität
Aktuelle Auslöser/Belastungen
Vorangegangene Lebensentwicklung
Adaptive Möglichkeiten nach Reifegrad der Ich-Funktionen
Autonome Ich-Leistungen bzw. Ich-Funktionen bestimmen die Lebens-Anpassung und aktive Gestaltung der Umwelt.
Objektbeziehungstheoretisches Modell von Balint, Fairbairn, Kernberg, Luborsky.
Aktive Gestaltung der äußeren nach dem Muster der inneren Realität
Menschen reagieren auf Objekt-Beziehungs-Muster in gleicher Weise
Konflikte werden rekonstelliert
Konzept nach Schultz-Henke, welches davon ausgeht, dass die Folgen neurotischer Fehlentwicklungen gravierender sind als die primären neurotischen Störungen.
Die Funktionen und Fähigkeiten des Ichs werden als Ich-Funktion bezeichnet.
Realitätsprüfung (Wahrnehmung) → Adäquate Beurteilung innerer/äußerer Reize
Realitätssinn (Welt/Selbst) → Adäquates inneres Erleben der inneren/äußeren Welt, Aufrechterhaltung der Ich-Grenzen
Impulskontrolle → Steuerung der Fähigkeiten, Gefühle, Antriebe
Fähigkeit der Objektbeziehung → Fähigkeit: Kontakte aufbauen, Beziehungen aufrechterhalten / wechselseitig gestalten
Defensive Funktionen → Adäquater Einsatz von Abwehrmechanismen
Konflikte bestehen immer zwischen zwei Polen. Folgende Konflikte können bestehen:
Abhängigkeit/Autonomie
Kontrolle/Unterwerfung
Versorgung/Autarkie
Selbstwertkonflikte (Selbstwert/Objektwert)
Über-Ich und Schuldkonflikte
Ödipale und sexuelle Konflikte
Identitätskonflikte
Fehlende Konflikt- und Gefühlswahrnehmung
Verallgemeinerte Formulierungen sollten nicht als Therapieziel verwendet werden. Beispiele:
„Ich will Möglichkeiten finden, wie ich meine Partnerschaft befriedigender gestalten lernen kann.“
„Ich will die Zusammenhänge meines süchtigen und depressiven Reagierens besser verstehen und günstigere Reaktionsweisen finden.“