Die körperorientierte Psychotherapie kann angewendet werden in:
Psychoanalyse → Körperorientierte Psychoanalyse, Bioenergetik, Psychotherapie mit beseelbaren Objekten
Gesprächspsychotherapie → Focusing (Gendlin), client centered body work
Verhaltenstherapie → Körper- und leiborientierte Verfahren in VT (z.B. Körperorientierte VT)
Die theoretischen Grundlagen basieren auf der Arbeit des Psychoanalytikers Wilhelm Reich (Schüler Freuds).
Zum Leben gehören Materie und Energie → Lebensenergie für praktische Therapie von zentraler Bedeutung
Lebensenergie muss „frei strömen“ und „pulsieren“, Energiestau/Blockierung des Energieflusses führt zu Störungen
Neurose manifestiert sich körperlich in einem System statischer/funktioneller Muskelverspannungen („Muskelpanzer“)
Ausbildung einer Charakterstruktur → Psychosoziale Manifestation der Neurose
Sexualität zentrale Bedeutung für Regulation des Energiehaushaltes → Orgastische Potenz – nach Beseitigung von Muskelverspannung - führt überschüssige Energie ab
Oberfläche des Menschen besteht aus Charaktermaske → Abwehr gegen Bedrohung, Darunter Sekundäre Schicht mit schmerzhaften Gefühlen, darunter primäre Schicht mit Kerngefühlen (Lust, Liebe, fundamentales Selbstbewusstsein)
Neue Entwicklung: Viscerale Panzerung / Gehirnpanzerung → Brücke zur Psychosomatik (innere Organe, ZNS)
Erweiterung um pränatal-embryonale Vorgänge (Boadella)
Verlust der drei Keimzellenschichten führt zu Spaltung und in deren Folge zu wesentlichen Abwehrmechanismen:
Entoderm → Spaltung des Denkens
Mesoderm → Spaltung des Fühlens
Ektoderm → Spaltung des Handelns
Emotionale Ladung → Über-/Unterladung
Erdung → Ridigität/Schlaffheit
Wahrnehmung → Fokussiert-Eingeengt / Schwebend-Fließend
„Ich bin mein Körper“
„Der Körper lügt nicht“
⇒ Durch Körperlesen Rückschlüsse auf körperliche und psychische Prozesse
Das Ziel der Körpertheorie ist das Aufdecken/Auflösen der charakterlichen/muskulären Blockierungen/Abwehrmechanismen.
Entscheidende Kriterien sind der therapeutische Prozess, die therapeutische Beziehung, Integration von Denken/Fühlen/Handeln
Durchführung deshalb nur von approbierten Psychotherapeuten
Auflösung charakterlicher/muskulärer Blockaden ist mühsam, schmerzhaft, langandauernd auf körperlicher, emotionaler sozialer Ebene
Patient bestimmt therapeutischen Prozess
Anamnese, Diagnose → Medizinisch / Psychotherapeutisch
Therapievereinbarung
Regelmäßige Beziehungsanalyse
Ständige Widerstandsanalyse
Prozessorientiertes Arbeiten → Therapieprozess bestimmt Übungen/Techniken
Integratives Arbeiten → Somato-psycho-soziale Einheit
Verhältnis: körperbezogene/integrative Arbeit beträgt 1:3, 1:5
Kontaktaufnahme mit Vereinbarung
Aktivierung durch Atmung/Übung/Gespräch
Körperliche/Emotionale Regungen unterstützen
Kognitive Verarbeitung/Integration
Beenden/Ausklingen
Permanente Widerstands- und Übertragungsanalyse
Körperorientierte Methoden/Techniken nur ein Teil therapeutischer Techniken
Körperorientierte Intervention wird nach Therapieprozess entschieden
Die Rolle des Therapeuten ist aktiv begleitend bis führend. (1) Verbal und (2) Körperlich (Berühren, Halten, Massieren, Umarmen, etc.): Hält Kontakt, stützt, ermutigt, aktiviert, schützt, tröstet, etc.
⇒ Auslösen intensiver Übertragung und Abhängigkeit
Aus diesem Grund sind strenge Bedingungen für die therapeutische Arbeit nötig:
Hinreichend emotionale Gesundheit, Erfahrung, Kompetenz (Selbsterfahrung) des Therapeuten
Ständige Übertragungsanalyse
Achten auf Entwicklung des therapeutischen Prozesses → Von komplementärer zu symmetrischer Beziehung
Flexible/Dynamische Gestaltung der therapeutischen Sitzung → Von Führung durch Therapeuten zu Führung des Spontanprozesses des Patienten