Unter den 10 häufigsten Ausbildungsberufen finden sich deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede (Statistisches Bundesamt, 2006). Bei Frauen sind die häufigsten Ausbildungsberufe z.B. Bürokauffrau, Arzthelferin ,Kauffrau im Einzelhandel, etc., bei den Männern sind es Kraftfahrzeugmechatroniker, Industriemechaniker, Elektroniker-Energie- und Gebäudetechnik, etc.
Auch bei der Wahl der Studienfächer gibt es deutliche Geschlechtsunterschiede (2004/2005). Dabei ist jedoch in einigen Fächern wie Medizin oder Rechtswissenschaften ein Wandel zu verzeichnen. Grundsätzlich studieren Frauen häufiger Fächer wie Germanistik, Pädagogik, Sozialwesen, etc., während Männer deutlich häufiger Elektrotechnik, Maschinenbau, Informatik, etc. studieren.
Auch in der Laufbahn (siehe …) der Berufe gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. Männer sind in höheren Positionen eher vertreten als Frauen.
Im Berufswahlmodell von Holland (RIASEC) werden verschiedene Interessensbereiche abgegrenzt:
Unterschiede in der Berufswahl zwischen Frauen und Männern liegen vor allem in den Berufsfeldern Intellektuell-forschen, Realistisch und Sozial.
Im Explorix werden den Berufsgruppen die Interessenbereiche nach dem Berufswahlmodell zugeordnet.
Die Entwicklung des Selbstkonzeptes erfolgt nach Rosenberg (1979) in 4 Schritten:
Die Theory of productive activity von Yount (1986) erklärt, wie sich das Selbstkonzept bildet:
Nach Hannover (1999) wird die Grundlage für geschlechtsspezifisches Wissen/Selbstbild durch eine kumulative Aktivierung von „Assoziationsknoten“ gebildet.
Die Berufswahl kann als Problemlöseprozess verstanden werden. Die Qualität eines Problemlöseprozesses ergibt sich durch:
Es existieren (1) externe und (2) interne Restriktionen, welche die Berufswahl determinieren bzw. frei möglich machen.
⇒ Evtl. auch Erklärung der geringen prognostischen Validität
Die Selbstwirksamkeitserwartung ist ein Beispiel für eine innere Barriere.
“Selbstwirksamkeitswartungen bezeichnen die individuelle Einschätzung persönlicher Kompetenzen zum erfolgreichen Umgang mit herausfordernden Aufgaben.“ (Bandura, 1986)
Selbstwirksamkeit kann unterschieden werden in:
Eine Vermittlung von Kenntnissen bzw. Förderung der Exploration kann erfolgen durch:
Wichtig ist es somit (1) alternative Handlungserfahrungen zu schaffen. Dazu müssen (2) reale Bedingungen verändert werden: Externe Barrieren und interne Barrieren.
Das Laufbahnmodell nach Super macht einige Annahmen über die Laufbahnentwicklung im Beruf:
Das Laufbahnmodell nach Abele macht ebenfalls Annahmen über die Laufbahnentwicklung im Beruf:
(1) Ziele und Erwartungen werden in (2) Handeln umgesetzt, woraus (3) berufliche und private Entwicklung, Erfolg und Zufriedenheit folgt.
Beeinflusst wird dieser Prozess von:
Der Begriff „token“ bezeichnet „Zeichen“ oder „Symbol“.
Der Tokenstatus bezeichnet einen Status, bei dem einer Minderheit bezüglich eines Merkmals besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Üblicherweise wird jegliches Verhalten einer, der Minderheit angehörigen Person, auf die Merkmale der Minderheit attribuiert.
Ein Tokenstatus setzt ein, sobald in einer Gruppe ein Merkmal mit weniger als 15% Häufigkeit vertreten ist (Kanter, 1977).
Befinden sich Frauen in Männerdominierten Berufen (mit < 15% Frauenanteil) oder Männer in Frauendominierten Berufen (mit < 15% Männeranteil), so wird das Verhalten der Frauen bzw. Männer eher bezüglich des Geschlechtes, als durch andere Faktoren bewertet.
Bezüglich der Laufbahn gibt es zwei zentrale Wirkmechanismen:
Die moderne Erwerbsbiographie kann als proteische Laufbahn“ (Wandlungsfähiger Meeresgott Protesus) bezeichnet werden.