„Führung ist die (1) bewusste und (2) zielbezogene Einflussnahme auf Menschen.“ (von Rosenstiel, 2003)
Führung enthält immer eine Hierarchie. Diese kann sein:
Führung kann über zwei Wege den Erfolg des Unternehmens beeinflussen. Entweder wird der Erfolg des Unternehmens direkt durch die Führung beeinflusst oder der Erfolg des Unternehmens steigert sich durch eine positive Einflussnahme durch Führung auf, quasi als Mediator (siehe auch Grafik Vorlesung):
⇒ Schwierigkeit „Führungserfolg“ zu messen!
Gemessen werden kann der Führungserfolg durch:
Für die Menschenbilder siehe Vorlesung Entwicklung der Arbeit.
Intuitiv benötigt eine Führungskraft Charisma bzw. eine „gewisse“ Persönlichkeit.
In einer Studie wurden die Eigenschaften erfolgreicher Führungskräfte erfasst. Dabei ergaben sich zwar Zusammenhänge, diese waren jedoch durchgehend relativ schwach:
Erfolgreiche Führungskräfte haben folgende ausgeprägte Motive:
Der Führungserfolg kann nicht vollständig auf Basis von Persönlichkeit erklärt werden
⇒ Eigenschaften können sich auch erst durch die Führungsarbeit entwickelt haben!
Führungsstile sind nicht empirisch, sondern theoretisch abgeleitet. Dabei ergaben sich folgende Führungsstile:
In einer Studie wurden Klassen von unterschiedlichen Lehrertypen betreut. Anschließend wurden die Kinder von den Lehrern alleine gelassen und das weitere Arbeitsverhalten der Kinder wurde beobachtet.
⇒ Kooperativ/demokratisch führte zum besten Arbeitsverhalten.
In den Studien wurden Mitarbeiter nach den Verhaltensweisen ihrer Führungskräfte befragt. Die Verhaltensweisen der Führungskräfte (Führungsverhalten) wurden in zwei Dimensionen eingeteilt:
Das Führungsverhalten korreliert wie im Folgenden zu sehen mit den Erfolgskriterien in den zwei Dimensionen Mitarbeiterorientierung und Aufgabenorientierung.
Führungserfolg | Führungsverhalten | |
---|---|---|
Mitarbeiterorientierung | Aufgabenorientierung | |
Mitarbeiterzufriedenheit | .46 | .22 |
Leistung (Gruppe/Organisation) | .28 | .30 |
Führung insgesamt | .48 | .29 |
Die beziehungsorientierte Führung wurde unter dem Begriff Leader-Member-Exchange (LMX) entwickelt. In diesem Modell geht es vor allem um eine qualitative Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitern. Es handelt sich somit um einen dyadischen Ansatz.
Transaktionale und transformale Führung besteht – dem Namen entsprechend - aus zwei Elementen:
Unter transaktionaler Führung wird eine austauschorientierte Führung verstanden:
Unter transformationaler Führung wird eine veränderungsorientierte Führung bezeichnet.
Zwischen den Führungseigenschaften (transaktional, transformational) und den Erfolgskriterien ergibt sich folgender Zusammenhang:
⇒ Führungstypen unterscheiden sich kaum!
⇒ Siehe auch Grafik aus Vorlesung
„Nicht jeder Führungsstil ist für jeden Mitarbeiter in jeder Situation geeignet.“
Im Kontingenzmodell nach Fiedler (1967) werden 3 Situationsaspekte benannt, welche vorgeben welcher Führungsstil angebracht ist.
Die Reifegradtheorie (Hersey & Blanchard) geht davon aus, dass die Mitarbeiter unterschiedliche Reifegrade haben können. Aspekte der Reifegrade sind:
Abhängig von den Reifegraden der Mitarbeiter müssen die Führungskräfte unterschiedliche Qualitäten an Aufgabenorientierung (AO) und Mitarbeiterorientierung (MO) leisten.
In einer Studie wurden Männer und Frauen mit und ohne Führungsverantwortung bzgl. den 4 oben genannten Qualitäten beurteilt.
⇒ Männer bekommen signifikant mehr Delegation & Förderung als Frauen, wenn sie noch ohne Führungsverantwortung sind